Natürliche Toxine in Küchenkräutern nachgewiesen

Das Kantonale Laboratorium hat diverse Kräuter auf Pyrrolizidinalkaloide untersucht. Von 59 kontrollierten Proben mussten drei Proben wegen Höchstwertüberschreitung beanstandet werden.

Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzenmetabolite, die von einer Vielzahl von Pflanzen zur Abwehr vor Frassfeinden als natürliche Toxine gebildet werden. Zu den Frassfeinden gehören sowohl Insekten wie auch Säugetiere, aber auch Pilze und Bakterien. Diese Toxine können durch das versehentliche Miternten von Toxin-bildenden Pflanzenteilen und Samen in die Nahrung beispielsweise in Tees oder Gewürze gelangen. Diverse Studien belegen, dass Toxin-bildende Pflanzen diese Alkaloide auch an die Erde abgeben können, welche dann Kulturpflanzen wie Pfefferminze, Kamille, Petersilie oder Melisse über ihr Wurzelwerk aus dem Boden aufnehmen und in der ganzen Pflanze verteilen können.

Bei acht Detailhändlern mit einem breiten Sortiment verschiedener Kräuter und Kräutermischungen wurden insgesamt 59 Proben erhoben. Die Proben umfassten sowohl Kräutermischungen als auch sortenreine Kräuter und stammten zur Mehrheit aus Deutschland, der Schweiz, der Türkei oder Indien.

In 37 Kräuterproben liessen sich Pyrrolizidinalkaloide nachweisen. Die höchsten Konzentrationen wurden in einem Kreuzkümmel aus Indien, einem weiteren Kreuzkümmel aus der Türkei und einem Oregano aus Portugal gemessen. Aufgrund toxikologischer Abschätzungen wurden diese drei Gewürzproben beanstandet und mussten vom Markt genommen werden.

Bei einem Thymianprodukt aus Jordanien musste zudem die Deklaration beanstandet werden. Diese war so klein gestaltet, dass sie auch mit Lesehilfen nur mit Mühe entziffert werden konnte. Es war bei dieser Probe fast nicht möglich, sich über die darin enthaltenen Allergene zu informieren.

Die Resultate der Kampagne weisen darauf hin, dass die Kräuter-Produzenten noch zu wenig unternehmen, um die Kontamination mit Pyrrolizidinalkaloiden zu reduzieren. Auch bei der Selbstkontrolle der Importeure besteht diesbezüglich noch Handlungsbedarf.

Aufgrund der Bedeutung der Substanzklasse dieser natürlichen Toxine ist geplant, in den nächsten Jahren weitere Kampagnen in anderen Lebensmitteln durchzuführen.

Link zum ausführlichen Bericht

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