Monitoring und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat 2019 das Monitoring der Tigermücke fortgesetzt. Zusammen mit dem Tiefbauamt und der Stadtgärtnerei wurde die Tigermücke beim französischen Zoll, im Rheinhafen und beim Busbahnhof mittels Insektiziden bekämpft. Privathaushalte und Firmen in der betroffenen Umgebung wurden informiert und zur Mithilfe bei der Bekämpfung aufgefordert.

Die Asiatische Tigermücke ist eine gebietsfremde, invasive Art, die eine potentielle Überträgerin von Krankheitserregern ist, wenn die Mücke mit einem entsprechenden Erreger infiziert ist. In der Schweiz ist bisher jedoch noch keine Krankheitsübertragung durch die Tigermücke dokumentiert. Das Übertragungsrisiko wird deshalb heute als minim eingeschätzt.

Im Herbst 2015 wurde erstmals eine Tigermücke im Kanton Basel-Stadt nachgewiesen. Sei 2016 wurde im Auftrag des Kantons durch das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (SwissTPH) im Kantonsgebiet eine Überwachung (Monitoring) durchgeführt, welche 2019 fortgesetzt wurde. Im Zeitraum zwischen Juni und Oktober waren 42 von 162 Fallenorte positiv. Von etablierten Tigermückenpopulationen müssen wir mittlerweile beim Zoll nahe der französischen Grenze sowie im Gebiet des Basler Rheinhafens ausgehen. Zudem gibt es seit Herbst 2019 Hineise auf eine Ansiedlung im Neubadquartier.

Bei der Meldestelle für die Region Nordwestschweiz am Swiss TPH gingen 2019 von Bewohnern des Kantons Basel-Stadt insgesamt 96 Meldungen verdächtiger Mücken ein, davon 14 Meldungen von Einwohnern der Gemeinde Riehen. Von diesen Meldungen konnte die Asiatische Tigermücke in sechs Fällen bestätigt werden. Bei den übrigen handelte es sich entweder um die ebenfalls invasive Asiatische Buschmücke oder um andere, einheimische Mücken- oder Insektenarten.

Für die Bekämpfung der Mückenlarven der Tigermücke wird ein biologisches Larvizid eingesetzt, das schon seit Jahrzehnten in Überschwemmungsgebieten eingesetzt wird und als umweltverträglich gilt. Für die Bekämpfung von Schädlingsorganismen im öffentlichen Raum sind im Kanton Basel-Stadt das städtische Tiefbauamt und die Stadtgärtnerei zuständig. Die Behandlung erfolgt in einem Radius von 200m um die Fundstellen herum.

Da sich viele potentielle Brutstätten wie Pflanzentopfuntersetzer und Regentonnen auf Privatgelände oder in Gärten befinden, wurden auch die Bevölkerung sowie kleinere Firmenareale in den betroffenen Gebieten mit einem Merkblatt informiert und zur Mithilfe aufgefordert. Die Reaktionen der direkt kontaktierten Anwohner und Anwohnerinnen waren durchwegs positiv, und es zeigte sich, dass viele bezüglich der Problematik und den nötigen Massnahmen bereits vorinformiert waren.

Die Ergebnisse der Überwachung 2019 deuten darauf hin, dass die Asiatische Tigermücke sich in der Region weiter ausbreitet. So nehmen die Anzahl der positiven Standorte, die Grösse der be-troffenen Gebiete und die Mückendichte weiter zu. Insbesondere hat sich das befallene Gebiet an der Grenze zu Frankreich weiter ausgedehnt.

Die Überwachung wird 2020 an ausgewählten Standorten fortgesetzt. In allen drei betroffenen Gebieten soll zudem eine Bekämpfung durchgeführt werden. Die betroffenen Anlieger im Um-kreis der Funde sollen informiert und im direkten Kontakt zur Mithilfe aufgefordert werden. Die Massnahmen beginnen im April und müssen aufgrund des zunehmend warmen Klimas und der hierdurch verlängerten Mückensaison voraussichtlich bis Ende Oktober durchgeführt werden.

Überwachung und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke im KantonBasel-Stadt 2019

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