Initiative zu Basler Kinder- und Jugendpsychiatrie wird zurückgezogen

Gemeinsame Medienmitteilung des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken und des Initiativkomitees Verein Kinder- und Jugendpsychiatrie im Herzen der Stadt -- An einer gemeinsamen Medienkonferenz haben heute die Universitären Psychiatrischen Kliniken UPK und das Initiativkomitee „KJP-Klinik im Zentrum von Basel“ bekannt gegeben, dass die Initianten ihre Volksinitiative zurückziehen. Die UPK und das Komitee haben sich auf einen Kompromiss geeinigt.

Die Universitären Psychiatrischen Kliniken UPK Basel hatten 2011 angekündigt, fünf der bisher sechs über die Stadt verteilten Standorte der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik (KJPK) auf ihrem eigenen Gelände in einem Neubau zu zentralisieren. Dagegen wurde im September 2014 eine kantonale Volksinitiative eingereicht, welche u.a. die kinder- und jugendpsychiatrischen Angebote zentrumsnah in der Nähe des Universitätskinderspitals beider Basel UKBB forderte.

Kompromiss für ambulante Angebote

Der mittlerweile gefundene Kompromiss besteht darin, dass die ambulanten Angebote, die heute in der Poliklinik am Schaffhauserrheinweg 55 angesiedelt sind, nicht in den Neubau auf dem Areal der UPK überführt, sondern an einen neuen Standort an zentraler Lage in der Stadt verlegt werden.

„Für unseren Verwaltungsrat steht im Vordergrund, der Klinik eine gute Zukunft zu ermöglichen und mit den zuweisenden Fachleuten weiterhin eine gute Zusammenarbeit zu pflegen. Deshalb haben wir Hand zu einem Kompromiss geboten“, so Dr. Konrad Widmer, Verwaltungsrats-präsident UPK. „Wir suchen nun zusätzliche Mietflächen zwischen 550 und 600 m2. Das bisherige Bauprojekt muss überarbeitet und redimensioniert werden“, sagt Anne Lévy, CEO der UPK. „Mit dieser Lösung verfolgt die Kinder- und Jugendpsychiatrie eine neue strategische Ausrichtung, nämlich ‚2 Standorte + UKBB‘. Die stationäre Behandlung wird an die Wilhelm Klein-Strasse ziehen und das Ambulatorium in die Innenstadt. Das Angebot im UKBB bleibt wie bisher bestehen“. Dr. Konrad Widmer ergänzt: „Dieser Standortentscheid entspricht der neuen strategischen Ausrichtung unserer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seine Umsetzung wird entsprechend langfristig festgelegt.“

Peter Schwob vom Initiativkomitee führt aus: „Mit dem Kompromiss ist das Hauptziel der Initiative erreicht. Die ambulanten Angebote in die alltägliche Umgebung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Angehörigen zu integrieren, macht den Zugang dazu leichter. Das entspricht einem ebenso zeitgemässen wie bewährten Konzept, das auf die Bedürfnisse dieser speziell schutzbedürftigen Gruppe abgestimmt ist. Dem Neubau für die stationäre Behandlung auf dem Campus im Rahmen des ausgehandelten Kompromisses können wir mit dieser positiven Ausgangslage zustimmen.“

Neubau auf dem UPK-Areal für die tagesklinischen und stationären Angebote

Die weiteren derzeit dezentralen Standorte, welche der künftige Neubau auf dem UPK-Areal beherbergen wird, sind die tagesklinischen und stationären Angebote für psychisch beeinträchtigte Kinder und Jugendliche sowie Räumlichkeiten für die Mitarbeitenden der Forschung. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem UKBB und der dortige Standort bleiben unverändert bestehen. In Ergänzung zu diesen genannten Standorten arbeiten Fachpersonen der Klinik im Rahmen der sogenannten aufsuchenden Hilfe in zahlreichen Institutionen vor Ort oder bei Familien zu Hause.

Der Regierungsrat hatte im Juli 2015 und die Gesundheits- und Sozialkommission des Grossen Rates im Februar 2016 beschlossen, der Stimmbevölkerung die Volksinitiative mit der Empfehlung auf Ablehnung und ohne Gegenvorschlag zum Entscheid vorzulegen.

Der Regierungsrat unterstützt den nun vereinbarten Kompromiss. Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger: „Der gefundene Kompromiss ist Teil der unternehmerischen Verantwortung der UPK. Er ermöglicht, die angestrebte räumliche Zusammenführung der stationären und tagesklinischen Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu realisieren. Gleichzeitig kann das Anliegen eines niederschwelligen ambulanten Angebotes umgesetzt und damit dem Anliegen der Initianten entsprochen werden. Ich danke den Beteiligten für ihre Kompromissbereitschaft und freue mich, dass damit die Voraussetzungen für eine weiterhin gute Zusammenarbeit zwischen der Klinik und den Fachpersonen gegeben sind.“

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