Konkrete Massnahmen für die Umsetzung der Demenzstrategie

Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat beantragt, den Anzug zur „Demenzstrategie für den Kanton Basel-Stadt – zusammen mit dem Kanton Basel-Landschaft“ abzuschreiben. Das Gesundheitsdepartement legt in einem Bericht umfassend dar, wie die nationale Demenzstrategie auf dem Kantonsgebiet bereits umgesetzt wird und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Für 2016 werden drei konkrete Massnahmen geplant.

Das Gesundheitsdepartement hat einen parlamentarischen Anzug (Daniel Stolz, FDP)zum Anlass genommen, dem Regierungsrat und dem Grossen Rat umfassend zu Aktivitäten und der Planung betreffend Demenzversorgung im Kanton Basel-Stadt zu berichten.

Vielfältiges Angebot für demenzkranke Menschen in Basel-Stadt
Der Kanton Basel-Stadt hat die für die Schweiz prognostizierte demografische Entwicklung zu einer immer älter werdenden Bevölkerung grösstenteils bereits vollzogen. Deshalb besitzt Basel-Stadt bereits heute ein vielfältiges, spezialisiertes Angebot für demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen. Zu vielen der mit der nationalen Demenzstrategie angestrebten Ziele wurden im Kanton bereits Massnahmen ergriffen und umgesetzt. Nichtsdestotrotz gibt es Verbesserungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2014 hat das Gesundheitsdepartement eine Bestandsaufnahme und Evaluation der bestehenden ambulanten und stationären Demenzversorgung erarbeitet. Resultat ist ein Konzept zur kantonalen Demenzstrategie inklusive Massnahmenideen. Prioritärer Handlungsbedarf besteht dabei in den Themenbereichen „Finanzierung von Betreuungsleistungen“, „Koordination und Vernetzung zwischen den Leistungserbringern“, „Initialberatung und Folgeprozess“, „Stärkung der fachfremden Kompetenzen in Akutspitälern und Pflegeheimen“ und „flexiblere Betreuungsangebote für demente Menschen zu Hause“. Im Jahr 2015 wurden Massnahmen entwickelt, Partnerorganisationen gesucht und die Umsetzung geplant.

Die Umsetzung von drei konkreten Massnahmen soll im 2016 starten, möglichst in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft. Die Wahl fiel auf Massnahmen, die den höchsten Handlungsbedarf aufweisen, nicht auf nationaler Ebene schon angegangen werden und nur mit Unterstützung des Kantons umgesetzt werden können.

Die drei für 2016 geplanten Massnahmen sind:

  • Verein Netzwerk Demenz beider Basel: Finanzielle Unterstützung des neu gegründeten Vereins, der die Vernetzung und koordinierte Zusammenarbeit von Leistungserbringern in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft zum Ziel hat.
  • Initialberatung und Folgeprozess: Mitfinanzierung einer niederschwelligen begleitenden Beratung von Betroffenen und ihren Angehörigen, insbesondere zu Beginn der Krankheit, sowie Unterstützung bei der Planung des Folgeprozesses.
  • Förderung von Freiwilligendiensten zur Entlastung von Angehörigen und /oder Unterstützung von zuhause lebenden Demenzkranken.

Die finanziellen Mittel für die Umsetzung dieser drei Massnahmen sind im Budget 2016 des Gesundheitsdepartements eingestellt.

Ausblick
Die Entwicklung der Krankheit Demenz sowie die Auswirkungen auf die betroffenen Menschen und Angehörigen wird in Basel-Stadt laufend beobachtet und evaluiert. Die pflegerische und betreuerische Versorgung der demenzkranken Menschen soll bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Dabei wird der stationären Demenzversorgung in der kantonalen Bedarfsplanung verstärkt Beachtung geschenkt, damit genügend spezialisierte Pflegeheimplätze zur Verfügung stehen. Dies immer in Abstimmung mit der Weiterentwicklung der ambulanten Dienste.

Aufgrund des Berichts des Gesundheitsdepartements und der Beantwortung der im Anzug gestellten Fragen ist der Regierungsrat zum Entscheid gekommen, dem Grossen Rat zu empfehlen, den Anzug abzuschreiben.

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